Das 1148 gestiftete ehemalige Benediktinerkloster in Schinna ist ein über die Region hinaus bedeutendes Bauensemble. Besonders die als „Notkirche“ errichtete Fachwerkkirche aus dem 16. Jh. ist mit ihren Ausmalungen als einzigartiges Dokument der Schwellenzeit zur Reformation zu werten und der einzige europaweit bisher bekannte Bau dieser Art. Neben der Fachwerkkirche sind der westliche und südliche Flügel des Konventgebäudes sowie das Abtshaus der ehemaligen klösterlichen Anlage erhalten. Das Kloster wurde 1876 aufgehoben und als Staatsdomäne verpachtet. In Kirche und Kreuzgang stand fortan das Vieh oder lagerten Stroh und Korn. Bis 2005 wurde das Kloster Schinna als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Davon zeugen noch heute die baulichen Veränderungen aus der Domänenzeit.
Unsere Aufgabe war es, die Instandsetzung und Umnutzung der Fachwerkkirche zum Veranstaltungsraum, als Initialprojekt für die Wiederherstellung der Klosteranlage zu planen und baulich umzusetzen. Dabei standen die respektvolle Wiederherstellung des Bestandes und die zurückhaltende Interpretation von klösterlichen Elementen im Vordergrund.
Die Niedersächsische Sparkassenstiftung hat das Kloster Schinna mit dem Landespreis fürDenkmalpflege 2012 ausgezeichnet.