Der Heinemanhof wurde 1930 nach dem Entwurf von Architekt Henry van de Velde errichtet. Er schuf das Gebäude und die großzügigen Außenanlagen in enger Zusammenarbeit mit dem hannoverschen Gartenarchitekten Wilhelm Hübotter. Das ehemalige Stift für ältere jüdische Damen wird heute als Pflegezentrum für demenzkranke Menschen genutzt. Aufgrund seiner architektonischen Bedeutung wurde das Gebäude 2011 in das Bundesprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ aufgenommen. Die Bedeutung des ursprünglichen Ziegelmauerwerkes für das Gebäude erklärt den hohen Anspruch an den Ersatzziegel für die Sanierung der Fassade. So wurden auf Grundlage von Versuchsreihen die optischen und technischen Eigenschaften der Originalziegel ermittelt. Nach diesen Vorgaben erfolgte daraufhin die Produktion von ca. 100.000 Handformziegeln und unterschiedlichster Sonderformate für alle Bauabschnitte. Ebenso prägend für die Fassade waren die ursprünglich schwarzen Fenster, die Van de Velde auch an der Südseite einbauen ließ. Um für die Rekonstruktion der bauzeitlichen Fenster einen Hersteller zu finden, mussten im Vorfeld holztechnologische Bewitterungstests durchgeführt werden. Der Einbau von über 200 Fensterelemente in 15 verschiedenen Typen versetzen den Heinemanhof in einen Zustand, der dem ursprünglichen Erscheinungsbild sehr nahe kommt.