Die 1906 erbaute Matthäuskirche hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Ihr Mittelschiff und Altarraum wurden im zweiten Weltkrieg vollständig zerstört. Nur der Turm und der Chor blieben erhalten. In den 1970er Jahren wurde die Kirche durch einen ausdrucksstarken Betonbau wieder ergänzt. Um die Integration des neuen Gemeindezentrums in den Kirchbau zu ermöglichen, sollten nun diese beiden Zeitschichten erweitert werden. Wo einst die historischen Treppentürme standen, flankieren zwei Anbauten den Kirchturm, der das zentrale Treppenhaus aufnimmt. Als dritte Ergänzung wurde das eingeschossige Entree zum bereits unter Denkmalschutz stehenden Kirchenschiff um zwei gläserne Geschosse aufgestockt. Im 3. Obergeschoss dieses “Lückenfüllers“ wurde der große Gemeindesaal untergebracht. Ein verglaster Durchbruch ermöglicht von dort aus den Blick in den Kirchenraum und vereinigt Alt mit Neu. So wurde nicht nur eine Verbindung der Vor- und Nachkriegsgeschichte mit der Gegenwart geschaffen, sondern auch gleichzeitig eine Brücke vom sakralen zum weltlichen Raum.